Vorlagenbuch für Ofenmaler (18. Jh.)

1.1 Référence
Q.17.2.1
1.2 Titre

Vorlagenbuch für Ofenmaler

1.3 Date(s)

18. Jh.

1.4 Niveau de description

Serie

1.5 Importance matérielle et support

1 Bd(e)., 455 Datei(en)

2.2 Histoire administrative

Die Vorlagensammlung hat Paul Haberbosch 1966 mehrheitlich dem Ofenmaler Rudolf Kuhn (1706-1756) und seinen Nachkommen zugeschrieben. Rudolf Kuhn gehörte zur zweiten Generation der Malerfamilie Kuhn aus dem Bauerndorf Rieden bei Wallisellen. Die malenden Familienmitglieder waren über vier Generationen und während mehr als einem Jahrhundert vorwiegend als Ofen- und Dekorationsmaler tätig. Rudolf Kuhns Urheberschaft für das Badener Vorlagenbuch wird von der Forschung teilweise angezweifelt.
Die Keramikforscherin Margrit Früh geht 2014 nicht näher auf die Urheberschaft Rudolf Kuhns ein, bezeichnet die Badener Zeichnungssammlung aber als Vorlagenbuch der Steckborner Hafner, für die Rudolf Kuhn während Jahrzehnten mehrheitlich arbeitete. Ein zweites, weniger gut erhaltenes Vorlagenbuch der Steckborner Hafner des 18. Jahrhunderts befindet sich in der Sammlung des Landesmuseums in Zürich.

2.3 Historique de la conservation

Die Museumskommission des Historischen Museums Baden konnte das Vorlagenbuch im Juni 1960 von Frau Sonja Bodmer sehr günstig zusammen mit fünf weiteren Büchern zum Preis von Fr. 400.- erwerben. Als sich bei der späteren Begutachtung durch Fachexperten zeigte, dass das Vorlagenbuch kunsthistorisch sehr bedeutend und äusserst wertvoll ist, beschloss die Museumskommission unaufgefordert, den Betrag um Fr. 800.- auf Fr. 1'200.- zu erhöhen.

Das Badener Vorlagenbuch ist ein faszinierendes und wichtiges Objekt für die Malerei des 18. Jahrhunderts. Im Frühling 2020 konnte das Vorlagenbuch durch das Stadtarchiv Baden vollständig eingescannt werden. Dadurch ist die wertvolle Zeichnungsammlung für die Zukunft noch besser gesichert und die Öffentlichkeit wie die Forschung erhalten einfachen Zugang dazu.

3.1 Présentation du contenu

Folioformat, 257 Blätter mit Zeichnungen, Pergamenteinband, zwei Buchschliessen aus Stoffbändern;

Die im Buch zusammengefassten Zeichnungen dienten Ofenmalern als Vorlagen zur Dekoration von Ofenkacheln und stammen aus verschiedenen Händen. Teils sind sie nachträglich überarbeitet. Bei mehreren Zeichnungen sind im Vordergrund rechteckig zugehauene Steinplatten dargestellt. Auf Seite (1)50 ist in eine solche Steinplatte die Jahreszahl «1736» eingeschrieben. Diese Zahl ergibt einen Hinweis für den Entstehungszeitpunkt der Zeichnung.

5.1 Lieu de conservation des originaux

Historisches Museum Baden, Inventarnummer 11322

5.4 Bibliographie

Haberbosch, Paul: Ein Vorlagenbuch des Ofenmalers Rudolf Kuhn im Landvogteischloss-Museum. In: Badener Neuhajrsblätter 1966, S. 32-43.
Früh, Margrit: Biblische Bilder an Schweizerischen Kachelöfen - Eine Keramische Bilderbibel. In: Mitteilungsblatt Keramik-Freunde der Schweiz 2014, S. 1-159.